Wie lange dauert es, eine Homepage zu erstellen?

Die Erstellungsdauer einer Homepage kann man nicht pauschal in Stunden benennen. Dafür gibt es einfach zu viele Variablen, weil jede einzelne Website individuell anders und Webdesign ein kreativer Prozess ist, den man nur bedingt steuern kann. Trotzdem finden Sie hier einige Anhaltswerte. weiterlesen

Allgemeine Anmerkungen

Eins vorab. Dieser Artikel bezieht sich auf eine individuelle Website, die entweder händisch mit HTML, CSS, JavaScript & Co erstellt wurde oder auf einem { individualisierten } Content Management System { CMS } basiert. Auf Baukastensysteme lassen sich die genannten Zahlen nur sehr bedingt umrechnen.

Die Berechnungen basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und meinem eigenen Workflow. Andere Webdesigner { oder gar Agenturen } werden sicherlich ganz andere Zahlen ermitteln.

Da es aber nur schwer möglich ist, im World Wide Web vernünftige und/oder ehrliche Zahlen zu diesem Thema zu ermitteln, habe ich diesen Artikel verfasst. Die ermittelten Zeitdaten sollen Ihnen lediglich einen Überblick darüber verschaffen, wie viel Arbeit in der Erstellung einer Website steckt, warum sich eine gute Website { im Artikel abwechselnd auch Homepage genannt } nicht aus dem Ärmel schütteln lässt und warum Sie bei Dumpingangeboten u.U. am Ende mehr zahlen als bei einem seriösen Anbieter.

Sollten Sie erwägen, Ihre Website in Eigenregie zu erstellen, können Sie die Kennzahlen dieses Artikels ebenfalls nur sehr bedingt verwenden. Es gibt einfach zu viele Variablen, die ich nicht an jeder Ecke einbauen kann. Letztlich soll der Artikel ja irgendwie übersichtlich und aussagekräftig bleiben.

So. Genug der einleitenden Worte. Ich lege jetzt einfach mal los.

Vorbereitende Arbeiten

Eine Website wird nur dann gut, wenn alle Beteiligten auf einer Wellenlänge funken oder zumindest dasselbe Ziel verfolgen. Genau darum geht es in den vorbereitenden Arbeiten. Kennenlernen ist dabei { meinen persönlichen Erfahrungen nach } ein äußerst wichtiger Aspekt.

Zunächst ist Brainstorming angesagt. Notieren Sie einfach alles, was Ihnen zu Ihrem Webprojekt einfällt. In dieser Phase hat alles denselben Stellenwert. Je mehr Infos Sie zusammentragen desto besser. Gleichzeitig sollten Sie alle relevanten Materialien { Logo, Grafiken, Fotos, Flyer, Visitenkarten, Unternehmensbeschreibungen aus Webverzeichnissen usw. } zusammensuchen. Je mehr Material Sie haben, desto einfacher lässt sich arbeiten.

Sie werden staunen, mit welchen einfachen Dingen Sie Einfluss auf die Umsetzungsdauer Ihrer Website nehmen können. Wenn Sie von Anfang an einen Plan haben, haben Sie i.d.R. schon einen Wettbewerbsvorteil.

Alle diese Informationen helfen bei der Festlegung eines Ziels. Zugegeben. Das liest sich wie aus dem Projektmanagementhandbuch. Es ist aber tatsächlich so, dass sich die Erstellungskosten einer Website eigentlich nicht lohnen, wenn kein konkretes Ziel für die Website vorgegeben ist. Dabei können die Ziele natürlich vielfältig sein. Es wäre z.B. möglich, dass Sie…

  • nur die nötigsten Infos rausgeben wollen
  • sich { ohne weiteres Ziel } nur ansprechend präsentieren wollen
  • potentielle Kunden davon überzeugen wollen, mit Ihnen in Kontakt zu treten, damit sie sich von Ihren Dienstleistungen und Ihrem Service überzeugen können
  • neue Vereinsmitglieder werben möchten
  • Interesseten zum Kauf eines Produktes anregen möchten
  • Ihren Newsletter unters Volk bringen möchten
  • usw. usw.

Ohne Zielsetzung müsste Ihre Website ins Blaue hinein erstellt und hinterher { z.T. mit erheblichem Kostenaufwand } optimiert werden. Deshalb sollten Sie diesen Aspekt nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Webdesigner sind nämlich genau auf diese Informationen angewiesen. Irgendwo muss der { inhaltliche sowie gestalterische } Ansatz schließlich herkommen. Auf Basis Ihrer Angaben wird am Ende recherchiert und { vor allem auch } die Konkurrenz analysiert. Das wiederum beeinflusst Konzept, Gestaltung und Textgebung maßgeblich. Je mehr Informationen zur Verfügung stehen, desto weniger Zeit vergeht im Entwicklungsprozess.

Zur Erstellung eines ordentlichen Webdesignvertrags sind die Angaben ohnehin obligat.

Konzeption und Layout

Auf Basis dieser Angaben wird Ihre Website grundsätzlich ausgerichtet. Sie erhält ein Konzept. Das umfasst sowohl Layout als auch Navigation und Textgebung. Liest sich vielleicht recht simpel. So einfach ist es aber gar nicht. Hier stellen sich folgende Fragen:

  • Wie möchten Sie sich darstellen?
  • Was erwartet Ihre Zielgruppe optisch von Ihnen?
  • Wie erfasst Ihre Zielgruppe Webseiteninhalte üblicherweise?
  • Wie muss man Ihre Zielgruppe ansprechen, um sie gut zu erreichen?
  • Was ist Ihr Primärziel?

Je nach Website gibt es natürlich weitere Aspekte, die beim Webdesign berücksichtigt werden müssen. Dies sind nur die Elementarsten. Der letzte Punkt ist dabei der Wichtigste. Erst wenn Sie ganz genau wissen, was Sie mit Ihrer Website eigentlich erreichen wollen, macht die Website auch Sinn. Ansonsten ist sie lediglich { was durchaus auch wirksam sein kann } eine erweiterte Visitenkarte.

Zeitaufwendig ist neben der Konzeption hauptsächlich das Layout. Warum? Weil es ein kreativer Prozess ist, den man nur bedingt steuern kann. Zündende Ideen kann man nicht am Laufband produzieren. Sie kommen oft ganz nebenbei. Manchmal beim lesen eines Textes, manchmal bei der Betrachtung einer Grafik oder beim Besuch einer Konkurrenzseite. Eben deshalb ist Ihr inhaltlicher Input so immens wichtig.

Ihre Geduld ist ein weiterer Zeitfaktor. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viel Zeit Sie der Erstellung Ihrer Website insgesamt einräumen. Es kommt vielmehr auf die Zwischenschritte an. Wollen Sie z.B.

  • gestaffelte Reports haben?
  • bedienbare Zwischenversionen haben?
  • in den Designprozess eingreifen?

Normalerweise wird Ihr Webdesigner das Rahmenkonzept sowie die grundsätzliche Layoutausrichtung mit Ihnen besprechen. Dieses Gespräch finde ich persönlich sehr wichtig, weil sich an dieser Stelle viele Missverständnisse { auch wenn es oft nur Kleinigkeiten sind } aus der Welt schaffen können.

So etwas funktioniert natürlich nur mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation auf Augenhöhe. Eben deshalb finde ich den persönlichen Aspekt so wichtig.

Am Ende dieser Phase geben Sie Layout und Konzept frei und geben damit den Startschuss für die Umsetzung Ihrer Website. Ab diesem Punkt sollten Sie sich { selbst wenn Sie ein Kontrollfreak sind } auf Ihren Webdesigner verlassen. Zu viel Kontrolle Ihrerseits wird die Sache nur { unnötig } in die Länge ziehen.

Umsetzung und Programmierung

Die meisten Menschen denken, dass dies der anspruchsvollste Part an der Erstellung einer Website ist. Weit gefehlt. Vorbereitende Arbeiten sowie Konzeption und Layout sind die entscheidenden Arbeiten. Die Programmierung in HTML, CSS & Co ist nur das, was dem Webdesigner { mir auf jeden Fall } am meisten Spaß macht.

Zeitaufwendig ist in dieser Phase vor allem die Textung. Je nachdem, wie viel Input Sie geliefert haben und welche Ziele { insbesondere in Sachen Suchmaschinenplatzierungen } Sie haben, kann dieser Part schon mal eindeutig mehr Zeit als die eigentliche Programmierung in Anspruch nehmen. Texte können so gut wie nie 1:1 übernommen werden. Sie müssen mediengerecht aufbereitet und mit passenden Überschriften versehen werden. Je nach Thematik und geliefertem Rohmaterial kann dies eine äußerst zeitraubende Arbeit sein.

Neben den „normalen“ Inhalten fallen auf jeder Website auch einzelne Seiten an, die man zunächst gar nicht auf dem Schirm hat. Solche Seiten sind z.B.:

  • Kontaktformular
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
  • 404 Fehlerseite

Hätten Sie daran gedacht? Das sind alles wichtige Seiten. Einerseits von der rechtlichen Seite aus, andererseits aus Sicht Ihrer Webseitenbesucher. Insbesondere die 404-Seite { wenn eine Seite nicht gefunden wird } wird oft vergessen. Was würden Sie als Nutzer hier gern sehen? Eine schnöde Fehlermeldung im Textformat oder eine ordentlich gestaltete Seite mit weiteren Informationen.

Das Beispiel ist zwar banal, kann heutzutage aber bereits den Unterschied zwischen einer guten und einer mittelmäßigen Website ausmachen. Unterbewusst übertragen Ihre Webseitenbesucher solche kleinen Fehler schlimmstenfalls auf die Vertrauenswürdigkeit Ihres gesamten Unternehmens. Das wäre fatal und gleichermaßen unnötig.

Ihre Website durchläuft von der Planung bis zur Fertigstellung verschiedene Phasen. Die zeitliche Dauer variiert je nach Projekt. Richtwerte für eine durchschnittlich große Website kann ich Ihnen aber nennen.

Vorarbeiten 3-4 Wochen
Konzeption und Layout 3-4 Wochen
Umsetzung und Programmierung 4-6 Wochen
Fehlerkorrekturen 1-2 Wochen
Veröffentlichung 1 Woche
Einarbeitung 1-2 Wochen

Die Dauer einzelner Phasen kann durchaus auch mal kürzer oder länger sein. Hierbei spielen vor allem Umfang und Komplexität Ihres Projekts eine wichtige Rolle.

Fehlertests und Korrekturen

Einen nicht zu unterschätzenden Zeitanteil an der Erstellung einer Website haben Tests und Korrekturen. Inhaltliche Korrekturen machen dabei noch den kleinsten Anteil aus. Selbst funktionale Defizite sind recht schnell behoben. Zeitaufwendig sind die responsiven Anpassungen. Schließlich soll Ihre Website gleichermaßen gut funktionieren auf…

  • Smartphones
  • Tablets
  • Laptops
  • Desktop-PCs

Selbst wenn heute jede zweite Website vom Smartphone aus aufgerufen wird, muss das für Ihr Genre und/oder Ihre Zielgruppe noch lange nicht zutreffen. Ihre Website muss also auf allen Ausgabemedien ordentlich dargestellt werden können. Je nachdem wie komplex Ihr Websitelayout ist, desto aufwendiger gestaltet sich dieser Arbeitsschritt.

Natürlich müssen auch alle Links überprüft werden. Links, die in einer Fehlermeldung enden, verplempern die Zeit Ihrer Webseitenbesucher und schaden Ihrem Ansehen. Deshalb müssen sie beseitigt werden.

Ein weiterer Aspekt, den man gern vergisst, ist die Druckfähigkeit der Inhalte. Vielleicht haben Sie sich selbst schon darüber geärgert, dass sich ein interessanter Text nicht vernünftig ausdrucken lässt. Das kann man verhindern. Es ist nur mit Zeitaufwand verbunden, den sich die meisten Webdesigner sparen. Insbesondere ältere Nutzer drucken Inhalte aber gern aus und werden Sie daher gut im Gedächtnis behalten.

Ein ganz wichtiger Punkt ist die Ladezeit Ihrer Website. Auch wenn es dem Benutzer in Gigabitzeiten kaum mehr auffällt, unterscheiden Suchmaschinen sehr wohl zwischen schnellen und langsamen Webseiten. In diesem Bereich gibt es viele { wirksame } Stellschrauben, die man aber erst dann richtig drehen kann, wenn die Website online ist.

Veröffentlichung der Website

Die technische Veröffentlichung { hochladen Ihrer Daten auf Ihren Webspace } Ihrer Website ist die geringste Arbeit in dieser Phase. Die Website benötigt auch eine sog. Sitemap { eine Art Inhaltsverzeichnis } die Suchmaschinen mitteilt, was auf Ihrer Website zu finden ist. Die muss erstellt oder { im CMS } per Automation eingerichtet werden.

Sollten Sie bereits vorher eine Website besessen haben, müssen alle alten Seitenverweise auf die neuen Seiten umgeleitet werden. Einerseits, weil Ihre Besucher zur korrekten Seite geführt werden sollen, falls sie z.B. mit Lesezeichen arbeiten. Andererseits, weil Suchmaschinen Sie nicht { aufgrund nicht vorhandener Webseiten } herunterstufen sollen.

Um die ersten Schritte Ihrer neuen Website in der Öffentlichkeit nachvollziehen zu können, empfiehlt sich die Einrichtung einer Google Search Console Property und eines Bing Webmaster Tools Eintrags. Sollten Sie sich Suchmaschinenoptimierung auf die Fahnen geschrieben haben, kommen natürlich noch zahlreiche andere Tools und Aufgaben in Frage.

Solche Arbeiten gehören aber normalerweise { bei mir jedenfalls } in Wartungs- oder zusätzliche Aufträge.

Sollten Ihnen Suchmaschinenplatzierungen wichtig sein, können Sie an dieser Stelle { sozusagen } in eine Endlosschleife geraten. Suchmaschinen { Google allen voran } ändern Ihre Algorithmen ständig und halten selbige vor allem stets geheim. Es gibt also immer was zu tun.

Umgang mit der Website

Denken Sie, dass Sie ein alter Hase sind und das alles mit Links machen? Vergessen Sie es. Der Markt ist so schnelllebig, dass selbst Fachleute nie ganz auf dem Laufenden sind. Das muss aber auch nicht sein. Mit der eigenen Website sollten Sie { wenn Sie keinen Wartungspartner haben } allerdings schon vertraut sein. Dazu bedarf es aber u.U. einer

  • grundlegenden Einarbeitung ins CMS
  • Einarbeitung in spezifische Funktionen Ihrer Website

Auch solche Einarbeitungen sind mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sich anleiten lassen oder sich alles im Eigenstudium erarbeiten. Zeit kostet es so oder so.

Arbeiten, die man schnell vergisst

Sollten Sie Ihre Website in Eigenregie umsetzen, können Sie diesen Part überspringen.

Wenn Sie allerdings einen Webdesigner mit Ihrer Website beauftragt haben, dürfen Sie die administrativen Tätigkeiten nicht in Ihren Zeitberechnungen vergessen. Jede Mail und jedes Telefonat kostet Zeit. Jedes persönliche Treffen bedarf einer Anfahrt, der eigentlichen Besprechungszeit und einer Zeit für die Heimfahrt. Außerdem müssen die Besprechungen vor- und nachbereitet werden.

Das sind alles Arbeiten, die man nicht sieht, wenn man sie sich nicht bewusst macht. Dafür möchte ich Sie zum Abschluss nochmal sensibilisieren. Alle diese Arbeiten gehören zur Dienstleistung Webdesign dazu.

Fazit. So lange dauert die Erstellung einer Website

Ausgehend von meinen eigenen Erfahrungen dauert es ungefähr 12 Wochen bis zur Fertigstellung einer durchschnittlich großen Website. Zeitpuffer für eventuell aufkommende Probleme sind bereits eingerechnet.

Diese Zeitangabe bezieht sich auf ein Websiteprojekt mit ca. 5 Einzelseiten in einheitlichem Layout ohne große Besonderheiten. Hinzu kommen eine Kontaktseite, das Impressum, Datenschutzangaben und eine einfache Fehlerseite. Außerdem müssen Grafiken und Texte webgerecht aufgearbeitet werden.

Ich möchte nochmal erwähnen, dass sich die Zeitangaben auf meine Erfahrungen als nebenberuflich arbeitender Webdesigner beziehen.

Dienstleister, die mit Webdesign ihren Lebensunterhalt verdienen, werden Ihnen sicherlich schnellere Bearbeitungszeiten anbieten können. Dafür werden Sie aber sehr wahrscheinlich auch mehr bezahlen müssen.