6 Gründe, warum es gar nicht so einfach ist, eine Homepage zu betreiben

Erstellung und Betrieb einer eigenen Homepage sind wie das Lösen eines Zauberwürfels. Man legt einfach los und ist nicht selten schnell frustriert. Hat man allerdings erstmal den Dreh raus, läuft es meist auch irgendwie. Der Weg dahin ist aber lang. weiterlesen

Einleitung

In der Werbung wird uns { insbesondere von den großen Playern } gern suggeriert, dass es kinderleicht ist eine eigene Homepage zu erstellen und zu betreiben. Bringt man die richtigen Voraussetzungen mit, stimmt die Aussage auch. Ansonsten kommt man schnell an seine Grenzen.

Sparen Sie sich diese erste Frustration, indem Sie sich vorab ausführlich und objektiv mit Ihrem Vorhaben beschäftigen. Da Sie diesen Beitrag lesen, unterstelle ich Ihnen einfach mal eine gewisse Affinität dazu, die ganze Sache objektiv und ohne rosa Brille zu betrachten. Das ist gut so. Damit haben Sie die schwierigste Hürde schon genommen. Warum Objektivität so wichtig ist, wird hoffentlich im Verlauf dieses Artikels deutlich.

Wie viele meiner Beiträge kratzt auch dieser Artikel nur an der thematischen Oberfläche. Das ist aber auch gewollt. Ich möchte nicht zu tief gehen, damit die Inhalte möglichst kompakt und verständlich sind.

Features / Kosten / Nutzen

Von wegen einfach. Liest sich schon mal kompliziert — ist es aber nicht.

Features sind Leistungsmerkmale, die auf Ihrer Homepage zur Verfügung stehen sollen. Das können Animationen, Links, Formulare oder sonstwas sein. Diese Dinge können Ihrer Website einen großen Nutzen erweisen, weil sie Ihren Besuchern { wenn sie gut umgesetzt sind } einen Mehrwert bieten. Im Idealfall helfen Sie Ihnen sogar dabei, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Das sollte auch Ihr Ziel sein.

Mit dem Kostenaspekt können Sie wahrscheinlich schon mehr anfangen. Ihnen werden fixe und laufende Kosten ins Haus stehen. Fixe Kosten fallen i.d.R. als Registrierungs- oder Umzugskosten { Domain } oder beim Engagement eines Webdesigners an. Laufende Kosten werden Sie auf jeden Fall in Form von Hostingkosten { Speicherplatz im WWW und Sicherheitszertifikate } erwarten. Sollten Sie einen Webdesigner mit der Betreuung Ihrer Website beauftragen, können u.U. monatlich oder jährlich zu entrichtende Wartungskosten auf Sie zukommen.

Kosten/Nutzen/Zeit Faktoren einer Website

Über den Features und den Kosten thronen Zeit- und Nutzen. Dabei sollten Sie zwischen Ihrem und dem Nutzen Ihrer Besucher abwägen. Selbstverständlich soll Ihre Website Ihnen { in welcher Form auch immer } zuträglich sein. Nutzen wird sie Ihnen aber nur dann effektiv, wenn Sie auch Ihren Besuchern nutzt. Sprich: Nicht alles, was Ihnen gefällt, wird auch Ihren Besuchern gefallen. Das sollten Sie immer im Hinterkopf behalten.

Den Zeitfaktor vernachlässigen viele in ihren Planungen. Gemeint ist damit einerseits die Zeit der Einarbeitung. Ohne Einarbeitung geht es meist nicht. Andererseits umfasst dieser Punkt auch die Zeit, die später für Wartung und Instandhaltung des Systems bzw. der Website nötig ist.

Wenn Sie diese 3 bzw. 4 Aspekte in Ihre Überlegungen einbeziehen, sind Sie schon mal auf einem guten Weg. Lassen Sie sich im Zweifel von einem Webdesigner beraten. Jeder seriöse Anbieter wird Ihnen { mehr oder weniger } bei der Entscheidungsfindung behilflich sein.

Wahl des passenden Systems

An diesem Punkt wird es schon komplizierter. Warum? Weil die Auswahl recht groß ist. Per Hand in HTML / CSS / JavaScript / PHP wird Ihre Website nur vom Profi umsetzbar sein. Es sei denn, Sie haben viel Zeit und noch viel mehr Ehrgeiz. Das ist es natürlich der Königsweg, weil Sie damit völlig autark sind und alle Fäden selbst in der Hand halten.

Kommt dieser Weg nicht in Frage, sind Content-Management-Systeme wie Contao, Joomla, Typo3 oder WordPress das Mittel der Wahl. Das sind natürlich bei Weitem nicht alle CMS, sondern nur die großen Spieler.

Jetzt könnten Sie natürlich einfach zum Marktführer greifen oder auf den Rat eines IT-Profis hören. Damit laufen Sie aber stets Gefahr, hinterher nicht mit dem System klarzukommen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Sie sich die Systeme vorab ansehen. Youtube ist hier als zuverlässigste Quelle zu nennen. Dort können Sie viele Arbeiten quasi „live“ verfolgen. Die meisten CMS bieten aber auch einen echten Testmodus an, bei dem Sie lediglich einen Testzugang beantragen müssen. Solche Angebote sollten Sie wahrnehmen. Ansonsten macht es immer Sinn, sich folgende Fragen zu stellen:

  • verstehe ich die Arbeitsschritte?
  • fallen viele Fachbegriffe, deren Bedeutung ich nicht kenne?
  • traue ich mir die Arbeit mit dem System zu?
  • gibt es die Möglichkeit, das CMS kostenlos zu testen?
  • wo bekomme ich Hilfe, wenn ich Probleme habe?
  • wie viele Erweiterungen gibt es?
  • wie skalierbar ist das System? Lässt es sich leicht erweitern?

Die großen Content Management Systeme habe ich weiter oben ja schon genannt. Ich selbst arbeite seit einigen Jahren ausschließlich mit WordPress. Warum? Weil es in diesem System { das eigentlich gar kein reines CMS ist } für nahezu jedes Problem eine Lösung gibt und WordPress als Open-Source-Software über eine riesige Entwicklergemeinde verfügt. Dieser Aspekt ist für mich persönlich ausschlaggebend.

Integration in Ihren Workflow

Insbesondere wenn Sie Ihre Website vollkommen selbständig betreiben wollen, müssen Sie entscheiden, ob die Features des CMS in Ihren Tagesablauf integrierbar sind. Mögliche Fragestellungen wären hier:

  • was kann ich automatisieren?
  • sind die Features zukunfts- und ausbaufähig?
  • welche Kosten verursachen die Features?
  • kann ich mich selbständig um die Wartung der Features kümmern?

An einem Beispiel belegt wäre dies z.B. die Frage, ob Sie Meldungen und/oder Termine einfach per Copy & Paste erfassen können oder umständlich doppelt eintippen müssen. So etwas zeigt sich häufig erst beim Live-Test des Systems. Idealerweise lassen sich solche Dinge über Schnittstellen direkt mit Ihrer bereits eingesetzten Software vereinen. Erhoffen Sie sich aber nicht zu viel…

Wartungsarbeiten sind ein Zeitkiller

Am Anfanng einer Website herrscht oft Euphorie. Egal ob Neugestaltung oder Relaunch. Man blickt durch die rosa Brille und denkt sich: Das wird schon irgendwie. Leider ist es aber in den meisten Fällen nicht so. Meist erweisen sich die Dinge, die man zu Beginn als ganz easy eingestuft hat, im Endeffekt als zeitraubende Monster.

Websites sind u.U. Zeitfresser

Vergleichen Sie es einfach mal mit Ihrer sonstigen Arbeit am PC. Könnten Sie adhoc eine Exceltabelle mit automatischer Summenberechnung und gleichzeitiger Sortierfunktion nach Name oder Kosten erstellen? Wenn Sie sowas nicht jeden Tag machen, dann wahrscheinlich nicht. Genauso ist es auch mit Ihrer Website. Je nach Kenntnisstand kann einem da schon eine einfache Textänderung zum Verhängnis werden.

Sachen, die wir nicht täglich machen, vergessen wir schnell. Je einfacher die Aufgaben sind, desto schneller sind sie wieder aus unserem Kopf verschwunden. Genau das ist die Crux bei Content Management Systemen.

Deshalb ist es auch so immens wichtig, zu Projektbeginn den Kosten-Nutzen-Faktor ordentlich auszuloten und ein CMS zu finden, das man für sich selbst intuitiv bedienen kann. Ohne Praxistest läuft das nicht. Mitunter macht es auch Sinn, sich vom Experten beraten zu lassen. Seriöse Webdesigner werden sich da nicht lumpen lassen und Ihnen beratend zur Seite stehen. Wer das nicht macht, ist wahrscheinlich nur „auf die schnelle Mark“ aus.

Glauben Sie nicht alles was man Ihnen sagt

Heutzutage will einem { fast } jeder irgendwas andrehen. Der Markt ist umkämpft und jeder will sein Stück vom Kuchen. Deshalb sollten Sie m.M.n. nicht alles glauben, was Ihnen zugetragen wird.

Damit schließe ich mich und meine Äußerungen übrigens ein. Ich teile Ihnen nur mit, wie ich die Sache sehe. Vielleicht habe ich ja auch Unrecht. Vielleicht passt Ihnen eine andere Vorgehensweise besser. Kann ja sein.

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen allerdings ans Herz legen, nicht blind irgendwelchen Aussagen oder Ratgebern zu folgen. Vergleichen Sie und machen Sie sich selbst ein Bild. Eben so wie es jeder Unternehmer macht.